NFT-Markt zum Schmunzeln - betrogene Betrüger

Kontinent oder Ozean

Das rasante Wachstum des Marktes der Non-fungible Token (NFT) hat Profiteure unterschiedlicher Couleur hervorgebracht - bedauerlicherweise auch Betrüger, die sich die häufig eher geringen IT-Kenntnisse vieler Akteure im NFT-Feld zunutze machen, um mit ausgeklügelten Betrugsszenarien an deren Vermögen zu gelangen. Dabei dienen soziale Medien wie Instagram, Facebook etc. nicht nur als willkommene Plattformen z.B. für Künstler:innen, um die eigenen Werke schnell vielen potentiellen Kunden bekannt zu machen. Für Betrüger bieten Sie die Chance, - kostenlos und nahezu unbegrenzt - ein einmal entwickeltes Betrugsszenario nahezu beliebig oft einzusetzen - bis die Betrugsmethode so bekannt geworden ist, dass die gesunkene Anzahl möglicher Opfer nicht mehr attraktiv ist. 

In dem Beitrag Betrugsmaschen rund um NFT  im Juli dieses Jahres hatten wir bereits zu diesem Zeitpunkt gängige NFT-Betrugspraktiken vorgestellt, aber auch diese Szenarien entwickeln sich weiter, so dass wir gelegentlich auf einen Betrugsversuch einsteigen, um neue Praktiken kennenzulernen, vor denen wir unsere Leser dann warnen können. Nachfolgend stellen wir einen aktuellen Dialog mit einem Instagram-NFT-Betrüger vor, der bei aller Niedertracht auch etwas zum Schmunzeln bietet: 

axelfarley.nft   
Hello. Saw your post for an NFT for sale on nft marketplace. Can I find out if it's still available?   

So, 15:46   
Fotoarchiv Tenckhoff  
Thank you for your interest and, yes it is.   

axelfarley.nft   
can i have the link of your opensea?   

Fotoarchiv Tenckhoff  
Sure. Here we are: https://opensea.io/assets/ethereum/0x134a52b190e24d75b839f7b03a476bd4eb7460b4/19   
opensea.io    

axelfarley.nft   
Thanks! It's funny, I don't usually get so excited about art. But NFT is really something special, and it's great that the fine art world is becoming more accessible thanks to blockchain technology.   

Fotoarchiv Tenckhoff  
Thats true and the future will show which type of art will survive on the blockchains as this fascinating technology has also led to a strong proliferation of "quick-and-dirty-art" However, thank you for your interest.   

So, 18:00   
axelfarley.nft   
Also, this is very interesting work - I love that you captured the essence of modernity so elegantly! It's very impressive! I'd like to talk more about the idea behind your collection. What was your motive? What were you thinking about when you were making it? I would love to hear about it!   

So, 19:28   
Fotoarchiv Tenckhoff  
Thank you very much for your kind words! Maybe you could do me a favour? I am just studying the different SCAM approaches in the NFT field. Would you be prepared to answer some questions of my questionaire?   

So, 21:28   
axelfarley.nft   
sure   

So, 21:48   
Fotoarchiv Tenckhoff  
Great! Thank you very much indeed!

1st Where and how get scammer their texts i.e. Also, this is very interesting work - I love that you captured the essence of modernity so elegantly! It's very impressive! I'd like to talk more about the idea behind your collection. What was your motive? What were you thinking about when you were making it? I would love to hear about it! 
 

I have now received this text from various sources and am wondering who originally created it?

 

axelfarley.nft   
i actually don’t know about that   

Fotoarchiv Tenckhoff  
2nd How scammers find their victims - is it simply the #nft in postings?   

axelfarley.nft    
i dont know about that   

Fotoarchiv Tenckhoff   
3rd Do scammers know how many of their victims commit suicide once they lose what little money they have, e.g. artists?  

axelfarley.nft   
i dont know. im not a scammer so i dont know   

Fotoarchiv Tenckhoff  
4th Can you guess how many scammers ended up getting caught because they messed with the wrong person?   

So, 22:33   
axelfarley.nft   
no  

Heute um 10:15   
Fotoarchiv Tenckhoff  
5th Can you imagine NFT scammers knowing that their identities can easily be discovered by IT professionals as low as level 8 even if they are hiding behind anonymous Instagram profiles?   

Heute um 10:32   
axelfarley.nft    
FUCK YOU

Fotoarchiv Tenckhoff:  
Congratulations, you have reached level 5. Delete your profile immediately, otherwise ....

 

Damit endete der Dialog etwas arg unhöflich, aber nur wenige Sekunden später löschte der Betrüger sein Profil axelfarley.nft bei Instagram. Er hatte zu Beginn des Dialogs noch nicht einmal gemerkt, dass ich ihm seinen eigenen ersten Text als mehrfachen NFT-Betrug zur Beurteilung genannt hatte. Damit gibt es dieses Betrugsprofil zumindest nicht mehr und der Betrüger wird wieder einige Zeit aufwenden müssen, um ein neues zu erstellen. 

Zudem für alle Künstler:innen eine Warnung:

Wenn Sie von jemandem bei Instagram etc. mit diesem Text angesprochen werden:

Also, this is very interesting work - I love that you captured the essence of modernity so elegantly! It's very impressive! I'd like to talk more about the idea behind your collection. What was your motive? What were you thinking about when you were making it? I would love to hear about it!  

Das ist es ein Betrugsversuch! 

Falls Sie mit diesem Text auch schon angesprochen wurden, dann schreiben Sie es doch bitte als Kommentar zu diesem Beitrag - so helfen Sie anderen Künstler:innen.

Aus den vielen Schreiben, die ich zu diesem Thema erhalte, soll an dieser Stelle der Allgäuer Künstler, Otto Frühwach, zu Wort kommen, der akribisch die Betrugsmethoden, denen er ausgesetzt war, dokumentiert hat:

"Meinen bisherigen Erfahrungen zu Folge läßt sich der Betrug in drei Bereiche einteilen:

1. Der Betrüger ist mit dem Markplatz Opensea einverstanden. Er tätigt dann aber keinen Kauf oder gibt kein Gebot ab, sondern schickt dem Verkäufer des NFT gefakte Screenshots des Opensea Supports in denen steht, daß z.B. die Zahlung von 52 Tsd. Dollar nicht abgeschlossen werden kann, solange der Käufer nicht eine gasfee von 500 Dollar bezahlt. Da wird man teilweise auch stark unter Druck gesetzt "Du hast mein Geld gestohlen, ich will sofort mein Geld zurück, wo sind meine 52 Tsd. Dollar ? Ich geh zur Polizei, ich zeige dich an, ich mach dich fertig !" Schwache Gemüter könnten dem durchaus nachgeben.

2. Der Betrüger lehnt den Marktplatz Opensea ab, mit der Begründung ihm sei dort sehr viel Geld gestohlen worden oder er hätte z.B. für 20 Tsd. Dollar NFTs gekauft, diese nie nie erhalten und sein Geld sei weg gewesen.

Tatsächlich wurden bei Opensea Ende 2022  ca. 250 NFTs in Millionenwert gestohlen. Diese Tatsache machen sich jetzt die Betrüger zunutze um den Marktplatz Opensea abzulehen und den Künstler auf eine kleine Plattform zu locken, die entweder bereits betrügerisch konzipiert ist oder zumindest Betrug zuläßt. Bei dieser Art von Betrug wird nicht nur Opensea abgelehnt, sondern auch andere "seriöse" (das weiß man ja nie so ganz 100%ig) Plattformen wie makersplace, Rarible, KnownOrigin oder SuperRare.

3. Der Betrüger behauptet, daß er nicht kaufen könne, wenn der Verkäufer eine Metamask-Wallet benutze, da diese die von ihm benötigten Signale nicht übertragen würde, die er zum Weiterverkauf benötige (was natürlich völliger Blödsinn ist) und man solle sich eine Trustwallet zulegen. Von dieser werden dann NFTs und Geld gestohlen, denn der Namensbestandteil "Trust" ist der blanke Hohn.

4. Auch alles andere ist Betrug, wie angeblich das physische Kunstwerk kaufen zu wollen, Auftragsarbeiten wie Portraits der Familie oder des Hundes, jegliche Form von Promotion und Hilfe dabei des  Künstlers Kunst zu verkaufen. All das endet damit, daß der Künstler sein Geld verliert." Otto Frühwach, E-Mail vom 22.08.2023.

Herr Frühwach hat zudem seinem Instagram account "Warnschilder" hinzugefügt, um Scammer abzuhalten. Diese finden sich mit seiner freundlichen Genehmigung (Bilder 3 bis 6) nachfolgend veröffentlicht.

Wenn Sie Ihre Kryptowährungen schützen wollen, sollten Sie ein Hardware-Wallet von Ledger oder Trezor in Erwägung ziehen. Für Ledger finden Sie hier einen Bonuscode für 10$ beim Kauf eines Ledgers: Link 

Bild 1: NFT-Markt zum Schmunzeln - betrogene Betrüger:innen (KI generiert)
Bild 2: Ein Betrugsszenarium - tausend mögliche Opfer bei Instagram.
Bild 3: Warnschild des Künstlers Otto Frühwach I
Bild 4: Warnschild des Künstlers Otto Frühwach II
Bild 5: Warnschild des Künstlers Otto Frühwach III
Bild 6: Warnschild des Künstlers Otto Frühwach IV