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Durch die Naruto-Enge zwischen den japanischen Inseln Shikoko und Awaji drückt der Tidenhub das Wasser mit bis zu 20 km/h - die drittschnellste Gezeitenströmung der Welt. So entstehen die gewaltigen Naruto-Strudel mit Durchmessern bis zu 20 Metern unter der rund 1,6 km lange Naruto-Brücke, die die Inseln verbindet.
Hat man den Gezeitenplan gecheckt, so sollte man zum richtigen Zeitpunkt in Naruto eintreffen, um mit einem Boot dicht an die Strudel heranfahren zu können. Sobald sich die Wasserspiegel von Pazifik und Seto-Inlandsee auszugleichen beginnen, verschwinden die Strudel wieder, so hat man nur zwei Chancen bei Tageslicht. Man kann die Strudel aber auch von der Brücke aus betrachten, die 450 Meter vom Festland entfernt einen schönen Beobachtungspunkt bietet. Hier sind Glasscheiben im Boden eingelassen, durch die man direkt 45 Meter tief in die tosenden Strudel blicken kann - nicht für schwache Nerven. Manche absolvieren hier gar Mutproben, indem sie sich auf das Glas legen.
Wir wohnten in Takamatsu im Norden der Insel Shikoku und an der japanischen Seto-Inlandsee. Um von hier aus zum Naruto-Strudel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu gelangen, hätten wir viermal umsteigen müssen und über fünf Stunden Reisezeit benötigt. Daher hatten wir lieber ein kleines Auto gemietet. Für Mietwagen benötigt man in Japan eine Übersetzung des Führerscheins ins Japanische - hatten wir dabei und waren bei dem lokalen Vermieter angenehm überrascht, als uns die Funktionen des PKWs sehr umsichtig mit Schautafeln erläutert wurden. Allerdings hatten wir schon den Eindruck, dass man uns etwas sorgenvoll hinterher blickte, als wir in Richtung Naruto aufbrachen. Umso größer schien die Erleichterung des Autovermieters, als wir wohlbehalten abends von dem Ausflug zurückkehrten - dabei ist Autofahren in Japan weit weniger problematisch als in manchen europäischen Ländern;-):-)