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Man findet ihn rund 7 km östlich der Stadt Fort William in Schottland, den mit 1345 m höchsten Berg Großbritanniens. Er heißt Ben Nevis bzw. Beinn Nibheis in gälisch wobei Ben mit Gipfel und Nibheis mit "Kopf in den Wolken" übersetzt werden kann.
Wenn man die Wanderung zum Gipfel in Angriff nimmt, so versteht man bald die Bedeutung des Namens; die Luftmassen vom Atlantik bringen dem Berg an rund 300 Tagen im Jahr Regen, Nebel und Schnee. Dazu weht häufig ein strammer böiger Wind über den Gipfel, also keine guten Bedingungen für Schläppchentouristen. Und doch gibt es sie, denn der Aufstieg gilt insbesondere über die Touristen-Route bei entsprechender Kondition als gut bewältigbar. So ereignen sich vor allem an den oft vereisten Felswänden sehr viele Unfälle, darunter auch tödliche, wenn z.B. unerfahrene Wanderer in ungeeigneter Ausrüstung aufsteigen.
Daher kontrollieren Ranger vor dem Aufstieg die Ausrüstung. Wir hatten zwar ein GPS dabei, doch die Ranger bemängelten, dass wir keinen mechanischen Kompass dabei hätten. Zu oft hatten sie es schon erlebt, dass in den eisigen Winden im dichten Nebel die Batterien versagten... Da wir genügend Ersatzbatterien vorweisen konnten, durften wir dann doch aufsteigen und die ersten Kilometer des recht breiten Fußweges schienen uns die Warnungen der Ranger auch etwas übervorsorglich zu sein.
Doch das änderte sich mit steigender Höhe schnell. Aus den breiten Wegen wurden enge Felspartien und schließlich ging es im Nebel über Schnee und Eis. Manchmal tauchten Felsbrocken als Schemen im Nebel auf und verschwanden ebenso schnell wieder, so dass sie nicht als Wegpunkt dienen konnten. Eisern blieben wir auf dem Track, den unser GPs zeigte und rund 100 Höhenmeter vor dem Gipfel tauchte eine größere Felsformation im Nebel auf, die sich als steinerne Gipfelhütte entpuppte, und motivierte Karin zu dem Ausruf: "Und wenn ich auf allen Vieren kriechen muss, bis dahin schaffe ich es!"
Und so gelangten wir bei Windgeschwindigkeiten von 130 Stundenkilometern, über Schnee und Eis im dichten Nebel zum Gipfel des Ben Nevis - wo wir dann auch beim Geocaching erfolgreich waren:-)
Der Abstieg war auch nicht ohne, hatten uns doch die Ranger als Warnung mitgegeben, nie den Fußspuren anderer zu folgen, denn diese könnten auch direkt in den Abgrund führen. Das haben wir beherzigt und hielten uns wieder konsequent an das GPS. In der Unterkunft sahen wir uns dann unseren Track an - wir waren nur wenige Meter immer an der Abbruchkante über dem Abgrund entfernt abgestiegen - hatten wir bei dem Nebel gar nicht gesehen.
Insgesamt haben wir rund fünf Stunden für den Aufstieg und drei Stunden für den Abstieg gebraucht - das war ein Highlight, das auf keiner Schottlandreise fehlen darf.